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Die Erfindung der Hemmungsarten

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Ankerhemmung

Erfunden: 1765
Erfinder: Thomas Mudge, England

Beschreibung:
Die Ankerhemmung ist zweifellos die, für Taschenuhren am häufigsten verwendete Hemmungsart. Die Ankerhemmung wurde stetig weiter entwickelt und es gab im Lauf der Zeit eine Unmenge von Variationen. Sowohl bei der Form der Ankerradzähne als auch beim Anker selber wurde mit verschiedensten Formen und Materialien experimentiert. Es gibt drei unterschiedliche Bauarten der modernen Ankerhemmung:
1. Die englische, beider Anker-, Hemmungsrad und Unruhwelle im rechten Winkel angeordnet sind und das Hemmungsrad spitze Zähne hat (s. auch Spitzankerhemmung)
2. Die Schweizer Ankerhemmung, bei der die zuvor genannten Wellen in einer geraden Linie (ligne droite) angeordnet sind und das Hemmungsrad Kolbenzähne besitzt.
3. Bei der Stiftankerhemmung hat entweder das Hemmungsrad anstelle der Zähne rechwinklig abstehende Stifte, in welche die Ankerpaletten eingreifen, oder aber (z.B. bei der Roskopf-Hemmung) der Anker trägt zwei Stifte, die in die Ankerradzähne eingreifen. Die Stiftankerhemmung ist für Präzisionsuhren nicht geeignet.

Schliesslich durchgesetzt hat sich die Schweizer Ankerhemmung, auch Kolbenzahnhemmung genannt.
Bei dieser Hemmung schwingt die Unruh nach dem Anstoss ohne jede Verbindung zum Räderwerk (darum wird diese Art Hemmung auch der Gruppe der freien Hemmungen zugeordnet). Dadurch konnte die Genauigkeit tragbarer Uhren wesentlich gesteigert werden.

>Animation einer Schweizer Ankerhemmung


Chronometerhemmung
1748, Pierre Le Roy
Von Pierre Le Roy (1717 - 1785) 1748 entwickelte freie Hemmung, die häufig in Schiffschronometern verwendet wurde. Auch heute noch wird sie in abgewandelter und verbesserter Konstruktion gebraucht. Man unterscheidet die Chronometerhemmung mit Feder (meist in Schiffs- und Großuhren) und die Chronometerhemmung mit Wippe (meist in Taschenuhren).

Bei der Chronometerhemmung mit Feder hält der an der Feder befestigte Ruhestein das Hemmungsrad an, bis der an einem Teller an der Unruhwelle befindliche Auslösestein die Feder anhebt und damit den Ruhestein aus dem Hemmungsrad herauszieht, das sich dann weiter dreht und mit einem Zahn auf den an dem Teller befestigten zweiten Stein, den Antriebsstein, fällt und die Unruh antreibt. Diese erhält beim Zurückschwingen jedoch keinen Antrieb. Er erfolgt nur bei jeder zweiten Schwingung (freie Hemmung).


Zylinderhemmung (Cylinderhemmung)

Erfunden: 1695
Erfinder: Thomas Tompion 1639-1713, England
Entscheidend weiterentwickelt:1720, George Graham

Beschreibung:
Die Zylinderhemmung ist eine sogenannte ruhende Hemmung für tragbare Uhren, bei der ein Teil der Unruhwelle als Hohlzylinder ausgebildet ist. Die dreieckigen, und auf kurze Stege gesetzten Hemmungsradzähne greifen in den schlitzartig aufgeschnittenen Hohlzylinder ein und versetzen durch Entlanggleiten an der inneren Zylinderwandung der Unruhwelle und Unruh einen Antriebsimpuls.
Die Erfindung der Zylinderhemmung wird eigentlich George Graham zugeschrieben, dieser verbesserte aber 'nur' die, auch 'Saugtroghemmung' genannte Entwicklung von Thomas Tompion. Die Zylinderhemmungsräder bestanden bis um 1800 aus dem leicht bearbeitbaren Messing. Urban Jürgensen führte das haltbarere Hemmungsrad aus Stahl ein. Da der Hohlzylinder sehr verschleissanfällig war, führten ihn einige Uhrmacher, allen voran Breguet, aus Rubin oder Saphir aus wobei die Konstruktion etwas geändert werden musste.

>Animation einer Zylinderhemmung

Duplexhemmung
1724, Jean-Baptiste Dutertre
Im Jahre 1724 von Jean-Baptiste Dutertre (1684 - 1734) erfundene ruhende Hemmung, deren Hemmungsrad zwei Reihen (duplex) von Zähnen besitzt, die senkrecht zueinander am Radreifen angebracht sind. Vorwiegend in Taschenuhren gebraucht

Stiftankerhemmung (Roskopfhemmung) 1865, Georg Friedrich Roskopf Bei Roskopfuhren verwendete freie Ankerhemmung, mit zwei runden Stahlstiften als Paletten. Vorwiegend in einfachen Taschenuhren gebraucht.

Größere, robuste und billige Taschenuhren einfacher Bauart, die seit 1865 von Georg Friedrich Roskopf (1813 - 1889) angefertigt worden sind und die als "montre du prolétaire" bezeichnet wurde.

Spindelhemmung
Jahr, Erfinder unbekannt
Sie ist die älteste (rückfallende) Hemmung. Abwechselnd greifen die Lappen der Spindel (die Welle mit den beiden lappenartigen und im Winkel von etwa 110o - bei Taschenuhren - zueinanderstehenen Fortsätzen) in das Hemmungsrad, das die Form eines Kronrades mit sägeähnlichen Spitzen hat, und lassen es um jeweils einen Zahn weiterlaufen.

Sie existiert bereits seit Erfindung der Räderuhr im 13. Jahrhundert. Bis etwa um 1700 ist sie die wichtigste Hemmung für Groß- und Kleinuhren. Starke Verschleißerscheinungen und große Ungenauigkeit, besonders bei tragbaren Uhren , spornten die Uhrmacher an, bessere Konstruktionen, wie zum Beispiel die Anker- oder Cylinderhemmung, zu entwickeln.

Spitzzahnankerhemmung
Jahr, Erfinder
Eine besonders häufig in England während des 19. Jahrhunderts verwendete freie Ankerhemmung, deren Hemmungsrad auffallend spitze Zähne trägt. Vorwiegend in Taschen- und Reiseuhren gebraucht

Scherenhemmung
1741, Louis Amant
Von Louis Amant 1741 entwickelte ruhende Hemmung mit einem Hemmungsrad, das senkrecht zum Radreifen stehende Stifte trägt, durch die hindurch die hin- und hergehenden ‘Schere’ geführt wird. Diese Hemmung wird für Präzisionsuhren/Bodenstanduhren angewandt, meist mit Sekundenanzeige.

Rechenankerhemmung
um 1720, Abbé d’Hautefeuille, Frankreich
(s. Forum)

Kommahemmung












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