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Technik Theorie Basiswissen - Funktion der Uhr

Für den blutigen Anfänger, der sich bisher in keinster Weise um die Funktion der Uhr interessiert hat, ist wohl die Frage aller Fragen...

Wie funktioniert die Uhr?

Schon klar, wenn man einige Uhrenliteratur gelesen hat, dann weiss man natürlich dass es einen Antrieb braucht und ein Räderwerk, eine Hemmung und eine Unruh.

Aber Angesichts dieser verschiedenen Rädchen, Schrauben, Federn usw. war mir dann immer noch nicht ganz klar wer hier eigentlich wen antreibt und hemmt.

Anhand dieses einfachen Ankerwerks sollen die einzelnen Funktionen nachfolgend der Reihe nach erklärt werden. Die jeweils angesprochenen Komponenten werden im Uhrwerk in Farbe dargestellt.


(nur so nebenbei - zu sehen ist hier ein Ankerwerk mit 17, in Goldchatons montierten bzw. geschraubten (Minutenrad) Rubinen und einer Schwanenhals-Feinregulierung. Die Qualität des Werkes und das mit jeweils 3 Schrauben befestigte Kron- bzw. Sperrad lassen darauf schliessen, dass es sich hierbei um ein Werk der Manufaktur IWC Schaffhausen handelt.)




1. Die Kraftreserve
Also mal ganz von vorne - der Anfang allen Tickens ist die Aufzugsfeder. Sie befindet sich im sogenannten Federhaus und wird durch Drehungen an der Krone bzw. durch Aufziehen mittels Schlüssel gespannt. Das Gesperr sorgt zunächst dafür, dass sich das Federhaus nicht rückwärts drehen kann. Nun will die Aufzugsfeder diese Kraft (Spannung) natürlich wieder loswerden indem sie sich energisch in die entgegengesetzte Richtung drehen will...




2. Das Räderwerk
Diese Drehung wird nun durch ein Zahnrad am Federhaus auf das Räderwerk (Minuten-, Kleinboden- und Sekundenrad) übertragen.
In der genauen Reihenfolge treibt das Federhaus das Minutenrad an. Dieses überträgt die Kraft weiter an das Kleinbodenrad (das eigentlich nur eine Übersetzung darstellt und deshalb auch Zwischenrad genannt wird). Das Kleinbodenrad treibt dann das Sekundenrad an und das Zahnrad des Sekundenrades wirkt auf das Trieb des Ankerrads.
Wären da nun keine weiteren Komponenten vorhanden, so würde sich z.b. das Minutenrad nicht einmal pro Stunde sondern sehr schnell und so lange drehen bis die ganze Kraft der Feder innert weniger Sekunden aufgebraucht wäre...




3. Die Hemmung
Um dem entgegen zu wirken gibt es die Hemmung, bestehend aus Hemmungsrad und Anker bzw. Zylinder. Die Hemmung ist sozusagen die Bremse des Antriebs oder anders ausgedrückt, sorgt die Hemmung dafür, dass die frei werdende Kraft nur dosiert an das Räderwerk zurückgegeben wird. Das Hemmungsrad selber würde allerdings den Ablauf immer noch nicht bremsen.
Erst der Anker bzw. der Zylinder blockiert (bei angehaltener Unruh) den gesamten Antrieb. Da sich also das Hemmungsrad immer noch unter der übertragenen Kraft drehen will, überträgt es diese Kraft auf den Anker, welcher wiederum der Unruh einen kleinen Stoss gibt und diese damit in Schwingung versetzt. Letzten Endes wird also auch die Unruh nicht durch ihre eigene Spiralfeder, sondern immer noch durch die Aufzugsfeder angetrieben. Die Spiralfeder, die ja ihrerseits durch den Anstoss auch wieder aufgezogen wird, sorgt nur dafür, dass die Unruh auch in die andere Richtung schwingt und somit in Bewegung bleibt.
Jedesmal wenn nun die Unruh am Nullpunkt vorbeikommt, wird der Anker gekippt bzw. der Zylinder geöffnet/geschlossen und so kann das Hemmungsrad jeweils um einen Zahn vorwärts laufen. Somit laufen natürlich auch alle anderen Räder ebenfalls um eine, entsprechend kleinere Distanz vorwärts.

















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